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Fischsterben in der Oder

Im Sommer 2022 kommt es in der Oder im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Polen zu einem tragischen Massensterben von Frischwasserorganismen. Fische, Muscheln und Schnecken verenden - insgesamt werden mehr als 200 Tonnen Kadaver aus dem Fluss geborgen. Kurze Zeit später kommen ein polnisch-deutsches Greenpeace-Team, das Umweltbundesamt sowie die polnischen Umweltbehörden unabhängig voneinander zum selben Ergebnis: Die Wasserorganismen starben aufgrund einer von Menschen verursachten Algenblüte. Ein unnatürlich hoher Salzgehalt der Oder hat die Brackwasseralge Prymnesium parvum wachsen lassen. Analysen von Greenpeace weisen die giftige Alge sowie deren Abbauprodukte in den Kiemen und im Fleisch von Fischproben nach, die nach der Katastrophe genommen wurden.

Um den Ursachen für den hohen Salzgehalt, der zur Oder-Katastrophe geführt hat, auf die Spur zu kommen, das deutsch-polnische Greenpeace-Team führte zwischen dem 4. November und dem 14. Dezember 2022 weitere Untersuchungen durch. Zu diesem Zweck untersuchten Greenpeace die Qualität der Abwässer aus Steinkohlebergbau und Nebenflüssen der Oder, in die die Abwässer eingeleitet werden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen sehr hohe Salzgehalte in den Steinkohleabwässern und Nebenflüssen der Oder flussabwärts der untersuchten Einleitungen. Der starke Brackwasser-Effekt dieser kleineren, aber stark belasteten Flüsse zeigt deutlich die schlechte Qualität des Wassers, das in die Oder fließt.

Dokumentation

Wasser-, Sediment- und Fischproben wurden am 15. August und vom 24. bis 26. August 2022 mit Hilfe einer Teleskopstange und eines Edelstahlbechers entnommen. Die Proben wurden jeweils in geeignete Probenbehälters gefüllt.  Während der Probenahme wurden Temperatur, pH-Wert und Leitfähigkeit des Wassers mit Wasserparameter-Messgerät bestimmt (WTW Multiparameter-Gerät). Die Proben wurden bis zur Analyse gekühlt aufbewahrt und in zertifizierte Labors transportiert. Die Quantifizierung der Metalle in Wasser und Sediment erfolgte mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS) gemäß DIN EN ISO 17294-2 (E29): 2017-01. Für die Sedimentproben erfolgte die Metallbestimmung ebenfalls mit ICP-MS nach Mikrowellenaufschluss (Probenvorbereitung) gemäß DIN EN 13657: 2003-01. Die Bestimmung von Quecksilber in Wasser und Sediment erfolgte mittels Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) nach DIN EN ISO 12846 (E 12): 2012-08. Die Bestimmung von Mesitylen wurde mit Gaschromatographie mit gekoppelter Massenspektrometrie (GC-MS) durchgeführt. Das Algentoxin wurde nach der Probenvorbereitung mit Flüssigkeitschromatographie gekoppelt mit hochauflösender Massenspektrometrie (LC-HRMS), untersucht.

Weiterführende Information

Daten und Ressourcen

Zitieren als

Julios Armand Kontchou (2024). Fischsterben in der Oder [Data set]. Greenpeace e.V.. https://doi.org/10.60813/ifrtoh5u
Retrieved: 08:56 21 Nov 2024 (UTC)

Zusätzliche Informationen

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Autor:in Julios Armand Kontchou
Verantwortliche:r Julios Armand Kontchou
Zuletzt aktualisiert Februar 20, 2024, 08:47 (UTC)
Erstellt Februar 7, 2024, 09:14 (UTC)
Startzeitpunkt 2022-08-15
Endzeitpunk 2022-08-26